Jede Industriebranche muss sich in Zukunft die Frage stellen, was Nachhaltigkeit für ihr unternehmerisches Handeln bedeutet: Mehrbelastung oder Differenzierungspotenzial. Gut durchdacht umgesetzt, wird sich eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie mit PLM als grünem Wegbereiter für Unternehmen lohnen: Unternehmen produzieren kosteneffizienter, vermeiden hohe Strafen bei der Nichteinhaltung von Vorschriften und etablieren sich als Vorreiter im Umweltschutz. Ein auf ökologische Aspekte ausgelegtes Produktlebenszyklusmanagement hilft dabei umweltfreundlichere Produkte schneller zu entwerfen, zu produzieren und auf den Markt zu bringen. 

Von einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit über mehr Effizienz bis hin zu reduzierten Kosten und Risiken für das eigene Geschäft – neben den messbaren Ergebnissen für produzierende Unternehmen bietet eine langfristig angelegte Nachhaltigkeitsstrategie gesamtgesellschaftliche Vorteile. Für Unternehmen ergeben sich die nachfolgenden Best Practices.

7 Best-Practices zur Nachhaltigkeits-transformation

Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes müssen bei ihren Nachhaltigkeitsinitiativen möglichst lebenszyklusübergreifend denken. Von der Ressourcenbeschaffung, der Produktentwicklung, Produktion bis zur Entsorgung, der Wiederverwendung, -aufbereitung oder dem Recycling – Produkte nehmen während ihres gesamten Lebens Einfluss auf die Umwelt.

Wichtige Entscheidungen zur Nachhaltigkeit der Produkte werden schon vor der Produktherstellung getroffen – etwa 80% der zu erwartenden Umweltauswirkungen von Produkten werden bereits im Begin of Life festgelegt. Die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Unternehmenspraxis sollte daher auch auf operativer Ebene der Entwicklungstätigkeiten erfolgen.

Die Kreislaufwirtschaft als Übergang von einer linearen zur zirkulären Wirtschaftsweise muss weit über das Recycling hinausgehen und ist die Grundvoraussetzung, Klimaneutralität zu erreichen. Werden Produkte nach dem Ende ihrer Nutzungsphase in Wirtschafts- und Materialkreisläufe zurückgeführt, schont dies Ressourcen, reduziert Emissionen und vermeidet Abfälle.

Heutige Geschäftsmodelle basieren oft noch auf dem Verkauf von physischen Produkten. Neue Geschäftsmodelle wie zum Beispiel Pay-per-Use oder Asset-as-a-Service folgen dem Credo „Nutzen statt Besitzen“ und zielen darauf ab, die  Langlebigkeit von Produkten zu erhöhen. Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes werden zunehmend auch zu Serviceanbietern und können hierdurch Nachhaltigkeitspotentiale heben.

Im Wettbewerb bestehen zukünftig nur diejenigen, die eine lückenlose Transparenz in ihren Lieferketten ausweisen können. Die Einhaltung von regulatorischen Bestimmungen gelingt nur, wenn bekannt ist, wer in welchen Lieferketten involviert ist, wo die für die Produktherstellung benötigten Rohstoffe ihren Ursprung haben und unter welchen Bedingungen produziert wird. Dafür ist ein direkter, unternehmensübergreifender Informationsaustausch zwischen den einzelnen Akteuren der Lieferkette unumgänglich.

Um Nachhaltigkeit messen zu können, müssen alle Informationen über die gesamte Lieferkette zusammenlaufen. IT-Systemanbieter sind gefordert, die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Indem sie heutige und zukünftige Anforderungen bei der Entwicklung ihrer Lösungen mit einbeziehen, schaffen sie Transparenz, beschleunigen die Digitalisierung und ebnen so den Weg für die grüne Transformation ihrer Kunden.

Ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit sind eng miteinander verbunden. Nur der Schutz und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sichern langfristig wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand. Darüber hinaus legt eine ökologisch orientierte Wirtschaft den Grundstein für grüne Technologien und den Aufbau neuer Zukunftsmärkte.


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