Bericht - 31. Januar 2019

Neu gedacht: die Produktentwicklung im digitalen Zeitalter

 

Smarte Produkte für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge (IoT) sind die Basis für neue Geschäftsmodelle und Services. Sie erfordern, dass Unternehmen ihre Entwicklungsprozesse überdenken und anders gestalten. Hier liefert das neue Experten-Team bei CONTACT wertvolle Unterstützung.


CONTACT Software hat in der Abteilung Produktmanagement & Consulting ein neues Team mit mittlerweile 15 Mitarbeitern aufgebaut. Sein Name ist Programm: „Engineering Transformation“ lautet der Auftrag. „Unser Ziel ist es, den digitalen Wandel der Industrie voranzubringen“, sagt Teamleiter Dr. Patrick Müller. „Dazu evaluieren wir neue Entwicklungsmethoden für das smarte Produkt und setzen in CONTACT Elements innovative Anwendungen für den PEP und den digitalen Zwilling um“.

Die Handlungsfelder

Das Produktmanagement schreibt CONTACTs Produkt-Roadmap fort. Müllers Team verantwortet in diesem Rahmen vor allem Forschungsstrategien, den Technologietransfer in die Vorentwicklung und die PLM-Methodenberatung in Kundenprojekten.

CONTACTs Engineering-Experten schlagen dabei die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis, um Kunden für neue Anforderungen zu rüsten: Sie identifizieren wichtige Zukunftsthemen, führen Forschungsprojekte und Studien durch, wirken in Standardisierungsgremien mit und sind auf Fachveranstaltungen präsent.

Intern nutzt das Team zwei Labore, um mittels Prototypen neue PLM- und IoT-Anwendungen auszulegen und zu erproben. Anschließend folgen der Aufbau von Testumgebungen in externen Laboren und die Applikationsentwicklung für Kunden.

Inhaltliche Schwerpunkte

Bei den Entwicklungsmethoden arbeitet das Engineering Transformation Team daran, das modellbasierte Systems Engineering (MBSE) noch tiefer in die Praxis der PLM-Prozesse zu verankern. Im Fokus stehen Fragen zum Modellmanagement, zur Kollaboration, zur Prozessgestaltung sowie die Verbindungen zur Modellierung von Anforderungen und der Produktarchitektur im PLM. Mit Kunden qualifiziert CONTACT zudem neue Verfahren für das Systems Engineering im Bereich Automotive.

Ein Erfolgsfaktor für die Fertigungsindustrie ist auch das sogenannte Closed-Loop Systems Engineering, das auf die Realisierung möglichst kurzer Entwicklungszyklen abzielt. Kernidee sind schnelle, digitalisierte Informationsflüsse, zum Beispiel zu Produktänderungen oder zur Produktnutzung, und kurze Zugriffprozesse für Produktkomponenten (Garantieabwicklung, Rotationsbestände, Materialrückgewinnung). Agile Methoden unterstreichen diesen Ansatz auf der operativen Ebene.

Unter dem Stichwort „Twin-in-the-Loop“ hat CONTACT bereits vorgestellt, welche Vorteile mit solchen Verfahren verbunden sind. Ein mit der Elements Plattform und modellbasierten Methoden realisiertes Szenario zeigt, wie der digitale Zwilling eines Produkts durch eine modellbasierte Simulation abgesichert wird.

„Im klassischen PLM-Umfeld haben wir das Variantenmanagement, die Klassifizierung, die Fertigungsstückliste und das Anforderungsmanagement methodisch und technisch grundlegend überarbeitet“, sagt Müller. Diese Elements-Bausteine beschleunigen Auftragsentwicklungen, erhöhen die Prozessregeltreue (Compliance & Traceability) und steigern die Qualität der Stammdaten.

Das Versuchsdatenmanagement, das Messdatenmanagement (3D-Scandaten) und die virtuelle Inbetriebnahme sind weitere Themen, an denen Müllers Team aktuell arbeitet. Auch in diesen Fällen stützen sich alle Methoden technisch auf CONTACT Elements ab.

Anwendungsorientierte Forschung

Aus den vorangegangenen Forschungsaktivitäten zu Industrie 4.0 haben sich neue R&D-Projekte im Bereich Industrial IoT ergeben. Dieses Jahr starten mehrere Vorhaben zum Thema Smart Products & Services, die neue Technologien auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz oder Simulation einbeziehen. Die jeweiligen Projektpartner haben verschiedene digitale Geschäftsmodelle spezifiziert, deren IT-Anwendungen mit unserer Elements Plattform umgesetzt werden.

Das erste Forschungsvorhaben zum Thema „Industrial Data Analytics“ ist im Januar angelaufen. Sein Konsortium will die organisatorischen und technischen Voraussetzungen für Nutzdatenanalysen und deren Interpretation schaffen, um dem Maschinen- und Anlagenbau eine gezielte Retrofit- und Generationenplanung für seine Produkte zu ermöglichen. In einem unserer nächsten Newsletter berichten wir mehr.


Ihr Ansprechpartner bei CONTACT:

Dr. Patrick Müller
Produktmanagement & Consulting