Product Lifecycle Management (PLM)

Product Lifecycle Management (PLM) ist ein Managementansatz und umfasst die ganzheitliche Verwaltung aller Daten und Informationen, die im Rahmen des Produktentstehungsprozesses bearbeitet und geteilt werden. Außerdem beinhaltet PLM die Fähigkeit, den Prozess der Bearbeitung und Verteilung unternehmensübergreifend zu steuern und zu kontrollieren. Eine PLM-Lösung ergibt sich aus dem Zusammenwirken von Menschen, Arbeitsweisen, Modellen und IT-Werkzeugen.

Der Produktlebenszyklus – Kern des Product Lifecycle Managements (PLM)

Kernbestandteile des Product Lifecycle Managements (PLM) sind die Daten und Informationen rund um den Produktlebenszyklus. Der Produktlebenszyklus ist nach Prof. Dr. Schuh wie folgt definiert: „Mit dem Begriff Produktlebenszyklus wird die Summe der einzelnen Phasen bezeichnet, die ein Produkt entlang der zeitlichen Dimension durchläuft.“1

PLM zielt darauf ab, mit einem Set von Lösungen die Entwicklungszusammenarbeit, das Management und die Nutzung von Produktdaten unternehmensweit vom Produktkonzept bis zum Recycling zu unterstützen und dabei Mitarbeiter, Prozesse, IT-Systeme und Informationen zu integrieren.2

 

 

PLM als Managementansatz

Der PLM-Ansatz beschäftigt sich grundlegend mit zwei Fragen:

1. Produkte: Was entsteht im Unternehmen?
2. (Geschäfts-)Prozesse: Wie funktioniert ein Unternehmen?

Das Product Lifecycle Management bildet über das rein entwicklungs- und konstruktionsbezogene Produktdatenmanagement (PDM) hinaus alle relevanten Geschäftsprozesse der produzierenden Industrie in einem Konzept ab. Während das Produktdatenmanagement auf operationaler Ebene die Entwicklung einzelner Produkte und deren Komponenten abdeckt, knüpft PLM auf strategischer Ebene an und erweitert den Fokus auf übergeordnete Managementfunktionen sowie vor- und nachgelagerte Phasen.

Insbesondere auch die frühen Phasen der Produktentstehung und die Kollaboration über Fachbereichs-, Standort- oder Unternehmensgrenzen hinweg sind im PLM-Kontext von Bedeutung. Ebenso zählen Marketing- und Vertriebsfunktionen wie Customer Relationship Management (CRM) und After Sales oder Aufgaben wie Wartung und Instandhaltung sowie rückgewinnende Entsorgung am Ende des Lebenszyklus eines Produkts zu ganzheitlichem PLM. Das Management des Produktportfolios gehört zu den übergeordneten PLM-Funktionen.3,4

Das Product Lifecycle Management-System

PLM-Systeme unterstützen Unternehmen bei Erstellung, Verwaltung, Verarbeitung und Verwendung von Daten und Informationen während des gesamten Produktlebenszyklus: vom Konzept bis zum Ende der Lebensdauer eines Produktes. Dies ermöglicht eine effiziente Steuerung aller Prozesse. Die Daten und Informationen werden redundanzfrei und in Echtzeit im Unternehmen zur Verfügung gestellt.1,3,4

Um die gesamte Wertschöpfungskette mit einem PLM-Konzept abdecken zu können, sind folgende IT-Anwendungen entscheidend:1,3

  • Datenerzeugung: Unternehmen erzeugen in verschiedenen Anwendungen Daten wie: Computer Aided Design (CAD), Computer Aided Engineering (CAE), Computer Aided Manufacturing (CAM), etc. Diese Daten müssen innerhalb eines IT-Systems verwaltet werden.
  • Produktdatenmanagement (PDM): Mithilfe von PDM-Systemen können Anwender die anfallenden Daten verwalten, was eine Basisfunktionalität für PLM ist.
  • Schnittstellen: Schnittstellen zu anderen Anwendungsbereichen wie Enterprise Ressource Planning (ERP), CRM oder Supply Chain Management (SCM) sind nötig, um die gesamte Wertschöpfungskette eines Produktes abbilden und steuern zu können.

PLM-Nutzenpotenziale

Der Einsatz von Product Lifecycle Management kann diverse Nutzenpotenziale innerhalb der Wertschöpfungskette mit sich bringen. Die Nutzenpotenziale werden von Schuh und Rudolf in vier Bereiche unterteilt:1

Finanzielle Vorteile

  • Gewinnerhöhung durch frühere Markteinführung und damit höherem Absatz
  • Kostenreduktion wie in der Produktion oder Lagerhaltung

Zeitvorteile

  • effizientere Prozessgestaltung verringert z.B. Durchlaufzeiten oder Problemlösungszeiten

Qualitätsvorteile

  • die Konformität von Kundenanforderungen und Produktperformance kann besser nachverfolgt werden

Business Performance

  • Schneller und effizienter Datenzugriff im gesamten Unternehmen
  • Vermeidung von Dateninkonsistenzen
  • Sicherstellung eines integren und aktuellen Datenbestands

Zusammenarbeit fördern − Dokumente und Wissen teilen

Ein wichtiger Schlüssel für die Entwicklung anspruchsvoller Produkte und die Abstimmung in komplexen Prozessen, ist die effiziente und reibungslose Zusammenarbeit. PLM-Systeme bieten einen IT-gestützten Lösungsansatz, um die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern zu fördern. Beispielsweise können Informationen innerhalb eines Unternehmens strukturiert geteilt werden. Mithilfe von PLM-Systemen wird eine abteilungs- und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht.

Eine leistungsfähige Integration von MS Office, E-Mail, CAD, etc. sowie das Viewing aller gängigen Datenformate beschleunigen Arbeitsprozesse, minimieren Such- und Archivierungsaufwände und schützen Know-how.

Sie suchen ein PLM-System, welches Ihre Produktentstehung beschleunigt? CIM Database ist ein offenes und skalierbares System für das Product Lifecycle Management. Seine zentralen Vorteile sind bessere Zusammenarbeit und schnellere Prozesse in Projekten und über Disziplin-, System- und Organisationsgrenzen hinweg.

Quellen

Riesener, Michael; Dölle, Christian (Hrsg.): Marktspiegel Business Software PLM/PDM 2018/2019. 4. Aufl., Aachen: Trovarit AG, 2018
CIMdata Inc.: All about PLM (eingesehen am 27.11.2018)
Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik: Product Lifecycle Management (eingesehen am 27.11.2018)
Eigner, Martin & Stelzer, Ralph: Product Lifecycle Management. Ein Leitfaden für Product Development und Life Cycle Management. 2., neu bearb. Aufl., Berlin Heidelberg: Springer, 2009

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